3 JAHRE INSTITUT OHNE DIREKTE EIGENSCHAFTEN – 3 JAHRE PERINETKELLER NEU

Das Geburtstagsfest

Wer die Blechtür zum Keller des Hauses Perinetgasse 1 im 20. Bezirk aufmacht, was nur mit Anstrengung gelingt, wird enttäuscht sein von der Bescheidenheit des Raums, der doch in Kunstkreisen zwischen Scheibbs und Nebraska als Kultort der radikalsten künstlerischen Avantgarde Europas nach dem 2. Weltkrieg, der Wiener Aktionisten, bekannt ist. Im Perinet-Keller, von Otto Muehl 1962 angemietet und in selbstironischer Blasiertheit zum «Institut für direkte Kunst» erhoben, fanden viele Material- und Körperaktionen statt. Die so genannte Blutorgel-Aktion mit der symbolischen Vermauerung des Eingangs ist die bekannteste. Die Größen der österreichischen Film-Avantgarde, vor allem Kurt Krenn und Ernst Schmidt, haben im Keller gedreht. Ihre Filme sind aber nicht bloß Dokumentationen, sondern Kunstwerke von eigenständigem Wert.

Was die Aktionisten hinterlassen haben, sind Spekulationsobjekte geworden. Der Crew, die vor drei Jahren begonnen hat, den legendären Keller wieder mit Leben zu füllen, hat keineswegs vor, Muehl, Nitsch und Co. zu fetischieren. Zu viele ihrer Werke hängen in Bankdirektorenzimmern und an anderen Wänden der Macht. Die Provokation hat ihre aufrüttelnde Funktion verloren und ist zur Ware geworden.

Die Rechten innerhalb und außerhalb der aktuellen Regierung verschärfen dennoch ihren Kampf gegen die Avantgarde, weil ihnen der grundsätzlich widerständige Aspekt von Kunst nicht geheuer ist. Kunst muss unpolitisch bleiben, fordern sie, und der Perinetkeller wird – weil er diese Forderung zurückweist – ein Objekt des Ärgenisses. FPÖ-nahe soziale Medien warnen ihr Klintel vor dem «Kinderschänderkeller», in dem das massenweise «Verschütten von Menschenblut» zum guten Ton gehört habe. Diese Kriminalisierungs-Kampagne zielt auf das Prinzip der Freiheit der Kunst. In der Verteidigung dieses Prinzips überschneiden sich die Intention der alten und der neuen Kellernutzer.

Gänzlich ohne Subventionen, aber auch ohne nennenswerte private Spenden hat der Betreiber des Kellers – das Institut ohne direkte Éigenschaften (IODE) ¬– in ehrenamtlicher Arbeit für einen Veranstatungsreigen gesorgt, der Freund und Feind ins Staunen brachte: die Statistik redet von fast 300 Veranstaltungen seit der Gründung. Das intensive Geburtstagsprogramm ist ein Geschenk der IODE an die BesucherInnen des Perinetkellers – und eine Gelegenheit für neue InteressentInnen, einen unvergleichlichen Freiraum kennenzulernen, dessen WC 70 Meter entfernt liegt, während die Distanz zwischen KünstlerInnen und Publikum oft weniger als 70 Zentimeter beträgt.

Das Programm:
Tag 1:
Mi 19. 6. 19:30
«Irgendwas gibts immer». Martha Labils performative Interventionen mit x-beliebigen Objekten, die von den ZuschauerInnen mitgebracht werden. Die Künstlerin weiß bis vor Beginn der Aufführung nicht, mit welchen Gegenständen sie es zu tun haben wird. Ihre Auseinandersetzung mit den auf der Bühne versammelten Dingen ist oft schonungslos und radikal. Vielleicht sieht es manchmal so aus, als würde sie ihr eigenes Leben in Gefahr bringen. Doch das ist Teil der Show. Vorprogramm: H. Peter Friedl liest Robert Sommer, musikalische Begleitung von Thomas Berghammer. Robert Sommers Monstertext «Sämtliche Erinnerungen, leicht gekürzt» ist ein work in process, im Schreibrausch verfasst und bar jeder Aussicht, am Markt anzukommen.

Tag 2:
Fr 21. 6. 19:30
Keine Macht für niemand! Mario (Lang: Stimme), Michael (Bruckner: Gitarre), Rainer (Krispel: Stimme), Vincenz (Wizlsperger: Kontrabass) und Walther (Soyka: Akkordeon) finden sich, solange bis sie als Musikerkollektiv nach Rio De Janeiro eingeladen werden, sporadisch als DIE RIO-REISER zusammen, um Lieder von RIO REISER und TON STEINE SCHERBEN zu spielen und singen. Zuletzt im Juni 2018 mit Deputy Rio-Reiser Alex Miksch beim zweiten Geburtstagsfest des Perinetkellers. Vorprogramm: «An die Liebe», eine Performance von Frantschesko und Harlekin.

Tag 3:
Sa 22. 6. 19:30
«Wo ich wohne» – eine Ilse Aichinger-Reise in die Untiefe, mit der Schauspielerin Anne Bennent und dem Akkordeonisten Otto Lechner. «Ich wohne seit gestern einen Stock tiefer. Ich will es nicht laut sagen, aber ich wohne tiefer. Ich will es deshalb nicht laut sagen, weil ich nicht umgezogen bin.» Vorprogramm: «Cinema Surreal», Kurzfilmleckerbissen von Doris Kittler und ein ahnungslosser Heinz Conrads, der sich auf das Gespräch mit dem sowjetischen Kosmonauten Gagarin nicht vorbereitet hatte und von einem Fettnapf in den anderen ¬– nein, nicht trat, sondern stürzte.

Juni 2019 im Keller – 3 Jahre Institut ohne direkte Eigenschaften

Sa 1. 6. 14:00. EINZELGANG – freiinsilvia malt fertig. Bei ihrer Mission, das Werk des 2015 verstorbenen Künstlers Fritz Walter Jetzinger in der Öffentlichkeit zu zeigen, lässt sich freiinsilvia immer mehr auf ihr eigenes künstlerisches Potential ein und verarbeitet bei dieser aktionistisch gestalteten Performance übrig gebliebenes Malmaterial.

Mi 5. 6. 19:30. Erinnerung an Rainer Pichler. Als «Weltbürger der Randbezirke«, als «Seiltänzer der Träume mit geduldigen Engelsfrauen als Fangnest», als «stets lachender, doch zu feiger Suizidsuchender» ist er charakterisiert worden; diese und andere Zuordnungen blieben stets nur unbefriedigende Annäherungen. Zwei WegbegleiterInnen des 1998 verstorbenen Wiener Boheme-Schriftstellers Rainer Pichler, der Schriftstellerkollege und Verleger Gerald Grassl und die Malerin Linde Waber, kramen in einer Schachtel, aus der sie bisher nie gelesene Texte Pichlers zu Tage fördern.

Do 6. 6. 19:30. Die ganze Wahrheit über den Wiener Aktionismus. Heinz Cibulka hat die Arbeit der Wiener Aktionisten als Fotograf, Aktions- und Objektkünslter und Schriftsteller begleitet. Er ist vor allem aber auch durch seine intensive Zusammenarbeit und Freundschaft mit Rudolf Schwarzkogler ein wichtiger Zeitzeuge dieses sensiblen Künstlers, über den viel zu wenig bekannt ist.

Di 11.6. 19:30. Poesieraum Edition CH. Christine Huber stellt neue Lyrik vor und die Literaturwissenschafterin und Übersetzerin Juliana Kaminskaja (sie überträgt Friederike Mayröcker ins Russische) führt dazu mit ihr ein Werkgespräch. Ilse Kilic und Fritz Widhalm präsentieren den neu erschienenen elften Teil ihres gemeinsamen Verwicklungsromans:
Fritz ist ein Stück Ilse und Ilse auch ein Stück Fritz, man könnte sagen, Fritz kann Ilse sein, aber mit einem leichten Fritz-Akzent, und je öfter der Fritz Ilse ist, umso mehr anders wird eben auch … na Sie wissen schon! Gezeigt werden Fotokunstarbeiten von Gerda und Helmut Schill. Moderation: Günter Vallaster.

Mi 12. 6. 19:30. Didi Sommer – «Aufschneidn». Didi erzählt eine Geschichte als: Pirklbauer Willi – Bauer und Jäger, 58 Jahre, 130 kg, 3 Kinder. Willi sitzt am Tisch, isst Speck, trinkt Bier und lässt die Menschen ungeniert an seinem Leben teilhaben, ist Vegetarier, aber Fisch und Schweinernes isst er schon… er erzählt von seinen Erlebnissen mit dem Dorfpfarrer und vom Wildessen und Schweineschlachten…

Do 13. 6. 19:30. «Schrems hält vor – Malirsch trägt nach». Anna Schrems, ein Exemplar des seltenen Typus «Dorfpunk», wird vom Musiker Thomas Malirsch begleitet. Ein netter Abend der Gattung «Literatur und Musik»? Weit gefehlt. Die beiden ziehen die Register vieler Bühnengenres von dadaistischem Schauspiel über Kabarett und Varieté bishin zur feministischen Performance.

Sa 15. 6. 18:00. «Facetten des Widerstandes». Eben aus Zürich zurückgekehrt, wo sie als «amazing Ambassadors» eines von Grund auf anderen Österreichs in einer Wolke der Solidarität schwebten, legt das Wiener Elektro-Postpunk-Duo Laut Fragen (Maren Rahmann & Didi Disko) ein Schäuferl Zorn nach. Zuerst als Organisator eines Platzfestes, dann mit einem Konzert im Keller.
Der Ablauf:
18:00 Treffpunkt Wallensteinplatz;
18:15 bis 19:00 Rundgang zu Orten des Widerstands mit Alois Kinast, Aktionsradius Wien;
19:00 Performances am Gaussplatz mit Frantschesko Slowman, Bettina Fabian (Gauklerin) und Jakob Gnigler (Saxophon);
19:30 Musikalische Lesung unveröffentlichter Texte von Sigi Maron mit Nina Maron und Fritz Nussböck;
20:30 Konzert von Laut Fragen: erstmals werden ihre Vertonungen von Texten aus dem antifaschistischen Widerstand zu hören sein.

Mo 17. 6. 19:30. IDIOME Prosawerkstatt 2019 mit Natalie Deewan (Wien), Mark Kanak (Berlin) & Fritz Lichtenauer (Linz). Moderation: Florian Neuner (Herausgeber Idiome. Hefte für Neue Prosa). Natalie Deewan und Fritz Lichtenauer arbeiten im Grenzbereich zwischen Literatur und bildender Kunst – mit Schrift im öffentlichen Raum und Montagetechniken die eine, in der Tradition der konkreten Poesie und Kunst der andere. Mark Kanak navigiert zwischen den Sprachen Englisch und Deutsch und lädt ein zu einem «Binzer Acid Trip». Mit Unterstützung der GAV.

Mi 19. 6. 19:30. Drei Jahre Perinetkeller – das Geburtstagsfest, Tag 1: «Irgendwas gibts immer». Martha Labils performative Interventionen mit x-beliebigen Objekten, die von den ZuschauerInnen mitgebracht werden. Die Künstlerin weiß bis vor Beginn der Aufführung nicht, mit welchen Gegenständen sie es zu tun haben wird. Ihre Auseinandersetzung mit den auf der Bühne versammelten Dingen ist oft schonungslos und radikal. Vielleicht sieht es manchmal so aus, als würde sie ihr eigenes Leben in Gefahr bringen. Doch das ist Teil der Show. Vorprogramm: H. Peter Friedl liest Robert Sommer, musikalische Begleitung von Thomas Berghammer. Robert Sommers Monstertext «Sämtliche Erinnerungen, leicht gekürzt» ist ein work in process, im Schreibrausch verfasst und bar jeder Aussicht, am Markt anzukommen.

Fr 21. 6. 19:30. Drei Jahre Perinetkeller – das Geburtstagsfest, Tag 2: Keine Macht für niemand! Mario (Lang: Stimme), Michael (Bruckner: Gitarre), Rainer (Krispel: Stimme), Vincenz (Wizlsperger: Kontrabass) und Walther (Soyka: Akkordeon) finden sich, solange bis sie als Musikerkollektiv nach Rio De Janeiro eingeladen werden, sporadisch als DIE RIO-REISER zusammen, um Lieder von RIO REISER und TON STEINE SCHERBEN zu spielen und singen. Zuletzt im Juni 2018 mit Deputy Rio-Reiser Alex Miksch beim zweiten Geburtstagsfest des Perinetkellers. Vorprogramm: «An die Liebe», eine Performance von Frantschesko und Harlekin.

Sa 22. 6. 19:30. Drei Jahre Perinetkeller – das Geburtstagsfest, Tag 3: »Wo ich wohne» – eine Ilse Aichinger-Reise in die Untiefe, mit der Schauspielerin Anne Bennent und dem Akkordeonisten Otto Lechner. «Ich wohne seit gestern einen Stock tiefer. Ich will es nicht laut sagen, aber ich wohne tiefer. Ich will es deshalb nicht laut sagen, weil ich nicht umgezogen bin.» Vorprogramm: «Cinema Surreal», Kurzfilmleckerbissen von Doris Kittler und ein ahnungslosser Heinz Conrads, der sich auf das Gespräch mit dem sowjetischen Kosmonauten Gagarin nicht vorbereitet hatte und von einem Fettnapf in den anderen ¬– nein, nicht trat, sondern stürzte.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
facebook.com/IODE.Perinetkeller

Mai 2019 im Keller

Mo 6.5. 19:30. f l u c t u a t i o n s. Musik für Tenor-Saxophon, Feedback-Saxophon (Michael Fischer), Elektromagnetische Felder und Brain-Wave-Scanner (Franciszek Araszkiewicz).

Mi 8.5. 19:30. Schlagstock und Krawatte. Standard-Photograph Robert Newald gibt Einblick in seine sensationelle Foto-Dokumentation über den rechtsradikalen Rand und dessen Förderer, Politiker der Regierungspartei FPÖ

Do 9.5. 19:30. Die ganze Wahrheit über die Wiener Aktionisten. Terese Schulmeister zeigt Filme: 1. «Vincent», mit Theo Altenberg, Günter Brus, Francesco Conz, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Kurt Kalb, Erich Fischer, Violaine Roussies, Judith Goldblat, Oswald Oberhuber, Rosemarie Schwarzwälder und anderen. 2. «Dschugaswili aus Georgien».

So 12.5. 18:00. Thalia-Trio (Achtung, unübliche Beginnzeit). Kleinkunstmischung aus Literatur und Musik. Mit Andreas Bauer, Katharina Heilig und Gerhard E. Paschinger (alias Der 4061er).

Sa 18.5. 19:30. Mehmet Emir und Richard Schuberth: «Die wundersamen Abenteuer des Nasreddin Kürtler». Zwölf kurze Szenen als Appetizer für einen Langfilm, den man nicht mehr realisieren kann, weil die Fremdenpolitik das Drehbuch entwertet hat. Zugabe: Mehmet Emirs Kurzfilme.

Mo 20.5. 19:30. Don#t hurt me. Ein Dialog zwischen Prosa von Karin Ivancsics und Lyrik von Susanne Toth mit Einflechtungen der Soundscapings von Michael Fischer. Motto: «Das Wichtigste im Leben und in der Arbeit ist etwas zu werden, das man am Anfang nicht war» (Michel Foucault).
Gefördert durch Literar-Mechana.

Mi 22.5. 19:30. Die ganze Wahrheit über die Wiener Aktionisten. Karl-Heinz Cibulka, Zeitzeuge.

Do 23.5. 19:30. Tre Terzi Cantina. 1. Tiphan (= Stefan Tikatsch) liest Lyrik aus seinem jüngsten Gedichtband und stellt die neue Nummer seiner Literaturzeitschrift Syltse vor. 2. Simone Schönett liest aus ihrem neuen Roman «Andere Akkorde». Die Fiktion: ein Staat der Roma. 3. Pan Papillon liest «Du kannst mich mal erwachsen sein», ein Plädoyer zum Kindsein.

Mo 27.5. Die ganze Wahrheit über die Wiener Aktionisten. Rudolf Kohoutek, Zeitzeuge.

Mi 29.5. 19:30. Autobahn dada? Nana! Jutta Matysek, Sprecherin der BürgerInitiative «Rettet die Lobau – Natur statt Beton», gibt einen Überblick über die geplanten Autobahnprojekte im Nordosten Österreichs und fragt nach dem Beitrag der Kunst zum heterogenen Widerstand.

Do 30.5. 19:30. Den Bruch wagen. Am 8. Mai 2019 wäre Peter Kreisky 75 Jahre alt geworden. Rechtzeitig zu seinem Geburtstag erschien, von der Theaterarbeiterin Eva Brenner herausgegeben, im Mandelbaum-Verlag das Buch Den Bruch wagen. Texte von und über Peter Kreisky – den viele als die Wiener Verkörperung der 68er-Revolte wahrnahmen. Die Herausgeberin und Buch-MitarbeiterInnen diskutieren über die Aktualität der Positionen des 2010 verunglückten Peter Kreisky.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

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April 2019 im Keller

Do 4.4. 19:30. Photographie und Philosophie. Robert Newald ist einer der profiliertesten Portrait-, Presse- und Kunstphotographen Österreichs. Dreimal gewann er APA-Preise für Photojournalismus. Im Perinetkeller entpuppt er sich, vor projizierten ausgewählten Photos, als immer noch leidenschaftlicher Gelehrter in Sachen intervenierender Photokunst. Start einer mehrteiligen Newald-Personale.

Fr 5.4. 19:30. LATENZ – ein Dialog zwischen Text und Bild. Ein Abend mit Daniel Sostaric, visueller Künstler (konzeptionelle Arbeiten mit fotografischen Bildern) und Isa Pröll, literarische Künstlerin (konzeptionelle Arbeiten mit literarischen Bildern).

Mo 8.4. 19:30. Gotthard Fellerer stellt die neue BravDa vor. Untertitel: Organ gegen die kulturelle Einebnung Mitteleuropas. Mit der Musikgruppe TyRoll und Texten von Hans Haid und Gotthard Fellerer.

Mi 10.4. 19:30. Räte jenseits und diesseits der Leitha. 100 Jahre ist es her, seit die Arbeiterschaft im ungarischen und im österreichischen Teil der sich auflösenden Monarchie versuchte, die ArbeiterInnen-Selbstverwaltung zu realisieren. Zwei neue Bücher dazu werden vorgestellt: «Auf uns sind die Blicke der Welt gerichtet…» über die Rätebewegung in Ungarn von Gerhard Senft – und «Die Rätebewegung in Österreich», herausgegeben von Anna Leder, Mario Memoli und Adreas Pavlic.

Do 11.4. 19:30. Die ganze Wahrheit über die Wiener Aktionisten. Fortsetzung der Dokumentations-Reihe. Diesmal mit Wolfgang Bergelt, Johannes Friesinger und 16 Filmen von Kurt Kren.

Mo 15.4. 19:30. Thomas Frechberger liest Unberechenbares. Ein in einem Obdachlosenheim lebender Underground-Poet schenkt dem Kellerpublikum die frischesten Texte ein – das versprach er uns. Ist Wien immer noch «Leichenhalle und Rattenfalle / von Hütteldorf bis Oberlaa» – oder ist es viel schlimmer – eine «gut verwaltete Stadt», in der sogar für Frechberger ein Grab zur Verfügung steht?

Fr 26.4. 19:30. TOBMAN TUCSONIC. Jürgen Berlakovich und Nika Pfeifer. Live-Audio-Performance. Lesung. Experimentelle Soundproduktion. Ein Abend mit TOBMAN und TUCSONICS, mit imaginären Soundscapes und Bewusstseinsströmen in Tag- und Alpträumen von Gesellschaftskritik (mittels Psychotracker-App in Echtzeit in Textfiles übersetzt) und Animationen des Innenlebens. Eingefangen zwischen den Canyons und Arroyos der Wüste Arizonas und den Straßen von Tucson.
Gefördert durch Literar-Mechana.

Mo 29.4. 19:30. Peter Uray liest Dietrich Kittner. Musik: Lothar Lässer. Von 1991 bis zu seinem Tode 2013 lebte der deutsche Kabarettist Dietrich Kittner in einem Dorf bei Radkersburg. Dort hat heute die Kittner-Stiftung, geleitet von Ernest Kaltenegger, ihren Sitz. Sie ist gemeinsam mit dem Österreichischen Kabarettarchiv und IODE die Veranstalterin dieses Abends.

Di 30.4. 19:30. Die ganze Wahrheit über die Wiener Aktionisten mit Waltraud Stieglitz (Performance-Mitwirkende) und Hubert Schatzl (Fotograf) – und mit 10 Filmen von Kurt Kren.

Das Institut ohne direkte Eigenschaften empfiehlt: Der Wiener «bahoe books»-Verlag wagte die zweite Auflage der Graphic Novel «Peršmanhof 25. April 1945». Die Autorin Evelyn Steinthaler und die Illustratorin Verena Loisel präsentieren sie. Thema: die Geschichte eines Massakers der Nazis in einem slowenisch-kärntnerischen Bauernhof in der Nähe von Eisenkappel. Fr 19.4. 19:30. Arena Bar, 1050, Margaretenstraße 117.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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Die KünstlerInnen machen wieder blau

Ein IODE-Statement zu(m) Zweigelt / Pressekonferenz 13. 2. 2019

Thomas Leitner, Winzer aus Langenlois und Ururenkel von Dr. Fritz Zweigelt, drückt aus, was sicherlich die meisten österreichischen Weinbauern denken: «Aus wirtschaftlicher Sicht wäre die Umbenennung des Zweigelt eine Katastrophe. In ganz Nordamerika, Japan und in Europa sowieso, überall trinken die Menschen gerne Zweigelt. Wenn dann eine Bestellung eines Kunden kommt und wir sagen, es gibt keinen Zweigelt mehr – das würde uns zehn bis 15 Jahre zurückwerfen.»
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März 2019 im Keller

Mo 4.3. ab 19h. Zsuzsi Vécsei – Aus dem Rahmen.. Out Of Perinetkeller: Die IODE-Künstlerin Zsuzsi Vecsei löst die traditonelle Erwartung des Betrachters an ein Bild – glatte Fläche begrenzt durch einen Rahmen – auf. Damit sprengt sie den Rahmen eines Bildes und strukturiert die Glätte der Oberfläche in einer Weise, dass ihr Werk raumgreifend aus der Fassung gerät.
Kunstraum Wien Mitte, 1030 Wien, Invalidenstrasse 15
Öffnungszeiten:
Montag, Mittwoch und Freitag 16h – 19h, auf Ausstellungsdauer
Sonst nach telefonischer Vereinbarung: 06991 – 7130771
Finissage: Sonntag, 17.3.2019, 11h

Fr 15.3. 19:30. EMPFEHLUNG! Helmut Neundlinger im Gespräch mit Gabriele Petricek über ihr neues Buch «Die Unerreichbarkeit von Innsbruck» im Rahmen der Literaturserie «Buch & Buchtel». Ort: Arena Bar, 1050, Margaretenstraße 117.

Sa 16.3. 19:30. A WORLD WITHOUT WALLS. Im Februar und März 2019 finden in 149 Ländern über 900 Veranstaltungen des World Poetry Movement unter dem Titel A WORLD WITHOUT WALLS statt. Im Perinetkeller lesen: Thomas Antonic, Thomas Ballhausen, Thomas Brunnsteiner, Lucas Cejpek, Julius Deutschbauer, Verena Dürr, Michael Fischer, Natascha Gangl, Lydia Haider, Wolfgang Helmhart, Heinz D. Heisl, Michaela Hinterleitner, Max Höfler, Mark Kanak, Sina Klein, Margret Kreidl, Maria Muhar, Helmut Neundlinger, Florian Neuner, Gabriele Petricek, Judith Nika Pfeifer, Greta Pichler, Thomas Raab, Sophie Reyer, Tizian Rupp, Elias Schneitter, Dieter Sperl und Bernhard Widder.
Organisiert und kuratiert von Thomas Antonic und Ulrike Tauss.

So 17.3. 19:30 The European Grandma Project ist eine Initiative der in Linz lebenden Filmemacherin Alenka Maly. In Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Filmemacherinnen aus Italien, Island, Bulgarien, Russland, England, Griechenland und der Türkei entstand ein 85-Minuten-Film, in dem Großmütter ihren Enkeltöchtern die Geschichte(n) ihres Lebens erzählen. Die letzten 100 Jahre aus der Sicht von starken Frauen. Nach dem Film ein Gespräch mit Alenka Maly.

Mo 18.3. 19:30 . Zwei Filme von Alenka Maly. 1) «Noch gibt er nicht Milch» (45 min). Als der ukrainische Akkordeonist Andrej Serkov beim einem Konzert in einer Linzer Bar gebeten wird, die Internationale zu spielen, ist er verwundert darüber, dass es in Österreich Menschen gibt, die die Hymne der Proletarier singen. 2) «Kain Denkmal» (27 min). Ein liebevolles Porträt des österreichischen Schriftstellers Franz Kain, der aufgrund seiner politischen Haltung lange Zeit totgeschwiegen wurde. Zu Wort kommen u. a. Hubert von Goisern und der Schriftsteller Erich Hackl.

Mo 25.3. 19:30. Hirn mit Ei – Sinnkrisen am Würstelstand. Jugendlicher Tatendrang (Heidi Fial, Kontrabass; Andi Lechner, Gitarre) trifft dilettantischen Vorstadtschönling (Mario Lang, Gesang). Musik zwischen Lamour und Punk.

Fr 29.3. 19:30. Sarahbernhardt & Anna Stiegler: Konzert & Literatur. Ersteres ist ein Trio, das mit Harfe, Ukulele und drei Kehlköpfen das Erbe der Mostviertler Kindheit vertont. Anna Stiegler schrieb Geschichten, bevor sie schreiben konnte, und für manche Texte braucht sie ein Megaphon.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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Februar 2019 im Keller

Fr 8.2. 19:30. Die Anarchistin und die Menschenfresser. Margot Hruby liest aus einem Roman von Eva Geber über das bewegte Leben von Louise Michel (1830 – 1905), der unerschrockenen Kämpferin und Ikone der Pariser Kommune. Die Schauspielerin Margot Hruby (gemeinsame Theaterprojekte mit Hubsi Kramar, Dieter Haspel, Peter Gruber u.v.a.) wird musikalisch unterstützt von Ursula Schwarz (Piano).

So 10.2. 19:30. WIEDERHOLUNG! «Von Graz nach Grinzing – oder Robert Blum im Himmel». Nach einem Hörspiel von Gerhard Rühm. Die zweite Produktion von FASTeinTHEATER. Diese Lesetheatergruppierung – künstlerische Leitung: Peter Friedl) – hat im Perinetkeller das Licht der Welt erblickt. Aufführung in (angefragter) Anwesenheit von Gerhard Rühm, Mitglied der «Wiener Gruppe».

Mi 13.2. 19:30. Irgendwas gibt’s immer. Performative Interventionen mit dahergebrachten Objekten von und mit Martha Labil. Jede Besucherin, jeder Besucher ist gebeten, einen Gegenstand mitzubringen, dem man zutraut, von der Künstlerin wiedererweckt, zweckentfremdet und / oder liebgehabt zu werden.

Mo 18. 2. 19:00. Blauer Montag im Vindobona. Als gastronomischer Partner der Wein-Entnazifizierungs-Initiative ABGEZWEIGELT geht dieses Brigittenauer Cafe-Restaurant mit gutem Beispiel voran und kredenzt den führenden österreichischen Rotwein, der seit 1975 den Namen Zweigelt trägt (eines 1945 wegen Volksverhetzung verurteilten Antisemiten), unter dem Namen «Blauer Montag». Künstlerisches Programm von Peter Friedl und Maren Rahmann. Patronanz: Lukas Resetarits, Otto Lechner. Weinverkostung.
Achtung! Diese Veranstaltung findet nicht im Perinetkeller, sondern im Vindobona, 1200 Wien, Wallensteinplatz 6 statt.

Mo 25.2. 19:30. Blauer Montag im Perinetkeller. Gute Weine verdienen gute Namen. Ratschlag der Initiative ABGEZWEIGELT. Eingeladen sind alle interessierten WinzerInnen, GastronomInnen, WeinhändlerInnen und WeinliebhaberInnen.
Die Initiative im Internet: www.abgezweigelt.at

 

Das Institut ohne direkte Eigenschaften empfiehlt: Buchpräsentation «Westend
Blues» von Walter Eckhart am Freitag 15. Februar, 19:30 in der Arena Bar, 1050
Wien, Margaretenstraße 117. Live-Musik: Blues von Al Cook.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

Programm Februar 2019

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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