November 2018 im Keller

Mi 7.11. 19:30. DER FREIHEIT DES WORTES EIN FEST in 3 Aufzügen. Am Ende des Gedenk-, Mahn- und Erinnerungsjahres 2018 ein gemeinsames Projekt mit der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. Erika Kronabitter (Decodierung der Dekaden), Patricia Brooks (Das innere Leuchten der Worte), Sabine Gruber (Am Abgrund und im Himmel zuhause, Lyrik), Gerald Nigl (Im Weidemaß der Zeit mein Unterpfand, Lyrik).

Do 8.11. 19:30. DER FREIHEIT DES WORTES EIN FEST II. Ilse Kilic (Die Spatzen pfeifen von den Dächern, Texte/Lyrik), Fritz Widhalm (Die Spatzen pfeifen von den Dächern, Texte/Lyrik), Christine Gruber (mitten in den rest, Lyrik), Jörg Piringer (triggerwarnung, Text/Hörspiel).

Fr 9.11. 19:30. ZSUZSI VÉCSEI – «UNTERWEGS MIT UND OHNE TITEL». Vernissage. Eine Malerin auf leidenschaftlicher Suche zum eigenen Ausdruck und in vollem Bewusstsein eines inneren Gegensatzes: Radikale Kritik am Kunstmarkt trifft auf den Wunsch, Teil dieses Marktes zu sein.

Sa 10.11. 19:30. DER FREIHEIT DES WORTES EIN FEST III. W. Helmhart, Ch. Mahringer, M. Helmhart & Susanne Toth: Performance, Texte, Musik, Gesang.

Mo 12.11. 19:30. ANGST IM STAHLWERK. Werner Lang, Autor der Gruppe «Literatur der Arbeitswelt», legt mit seinem kürzlich erschienenen Buch «Stramm – Repetitive Erzählung» ein seltenes Stück radikalen Industrie-Realismus vor. Das gelingt ihm, weil er selber in einem Mürzzuschlager Stahlwerk arbeitete.

Mo 19.11. 19:30. FASTeinTHEATER. Im Perinetkeller hat diese Lesetheatergruppierung das (düstere) Licht der Welt erblickt und präsentiert seine 2. Produktion: «Von Graz nach Grinzing – oder Robert Blum im Himmel». In (angefragter) Anwesenheit von Gerhard Rühm, Mitglied der «Wiener Gruppe».

Mi 21.11. 19:30. DIE GANZE WAHRHEIT ÜBER DEN FRIEDRICHSHOF. Zu Gast bei Erich Félix Mautner: Toni Elisabeth Altenberg über «18 Jahre Himmel und Hölle».

Do 22.11. 19:30. GEROLD WALLNER LIEST aus seinem Buch mit den zwei Zyklen in illo tempore (Erzählungen) und lamentationes (Gedichte). Durch den Abend führt Martin Birkner (Mandelbaum-Verlag), der auch mit Autor sprechen und ihn vorstellen wird.

Fr 23.11. 19:30. BABELSPRECH INTERNATIONAL. Die von Robert Prosser organiserte Abschlusslesung eines internationalen Vernetzungsprojekts mit dem Ziel, die öffentliche Wahrnehmung von Lyrik als einer Kunst- und Reflexionsform zu festigen. Gleichzeitig Lesungen in 8 weiteren Städten Europas.

Mo 26.11. 19:30. DER SCHWIMMER. Klaus Tschabitzer (Gesang, Gitarre, Banjo), Jean Bernard Descharles (Gitarre) und Herbert Wiesenberger (E-Piano). 2014 erschien das Album «Schwoazzes Meer.» Ein Kellerkonzert mit poetischen Dialekttexten, eine klare Musik, die Euphorie auslöst.

Mi 28.11. 19:00. ZSUZSI VÉCSEI – «UNTERWEGS MIT UND OHNE TITEL». Finissage. Zsuzsi Vécsei lädt zur Finissage in den Perinetkeller
Einleitende Worte von Jan TABOR

Do 29.11. 19:30. DIE GANZE WAHRHEIT ÜBER DEN FRIEDRICHSHOF. Zu Gast bei Erich Félix Mautner: Peter Schlomo Skopik über «Sodom und Gomera».


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

Programm November

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
facebook.com/IODE.Perinetkeller

KUMPELN

11. Oktober @ 19:30

Was geschieht, wenn der Kurzprosa-Kurs in die Grube geht?

Es lasen Isabelle Akhavan Aghdam, Anahit Bagradjans, Katharina Klein, Carina Luksik, Anna Maschik, Greta Pichler, Felicitas Prokopetz, Markus Ramsauer und Tizian Rupp.
Die Lesenden nahmen im Sommersemester 2018 am Kurzprosa-Kurs von Lisa Spalt an der Universität für angewandte Kunst Wien teil.

Hier ein Videomitschnitt der Performance von Tizian Rupp
@ Otto Saxinger

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Fotos | Otto Saxinger

ABGEZWEIGELT!

«BLAUER MONTAG» –
WARUM EIN NEUER ROTWEIN-SORTENNAME?

Unser Perinetkeller ist bekanntlich kein Weinkeller. Aber das Kellerteam – offizieller Name: Institut ohne direkte Eigenschaften – mischt sich ungehalten in weinpolitische Angelegenheiten ein. In vino veritas, sagen die österreichischen Weinbauern. Sie wissen gar nicht, wie recht sie haben. Dass die Rebsorte Zweigelt, hinter dem Grünen Veltliner auf Platz 2 der populärsten Reben Österreichs, immer noch Zweigelt heißt, drückt eine traurige Wahrheit aus: Die österr. Weinwirtschaft schweigt wie kein anderer Wirtschaftszweig, der in das nationalsozialistische Terrorsystem verstrickt war. Wer weiß, wie Fritz Zweigelt, glühender Nazi und NSDAP-Mitglied seit dem April 1933, von Klosterneuburg aus agierte, dem sollte eigentlich der Schluck Zweigelt in der Kehle zu Essig werden. Weiterlesen

Oktober 2018 im Keller

Mi 10. 10. 19:30 „Fürth mit th“. Thomas Fürth liest eigene Gedichte, deren Stoff der Welt entnommen ist, und die dennoch die Welt gegen den Kamm scheren wollen. Begleitet wird er von Stevie Vukics und Martin Jakowitsch. Die beiden Köpfe der Band „Westblock“ untermalen die Gedichte mit ihrer Antimusik. Sie schaffen Atmosphäre, die sie sogleich wieder eigenwillig in Frage stellen.

Do 11. 10. 19:30  KUMPELN. Texte aus Lisa Spalts Kurz-Prosa-Kurs. Was geschieht, wenn der Kurs in die Grube geht? Wir beleben den finsteren Keller. Wir kumpeln. Lampen haben wir. Schatten beginnen, eine Rolle zu spielen. Märchen, Gegenstände, Träume. Der kleinste Raum reicht uns aus für die größte Projektion. 9 Frauen und Männer im Keller, die im Sommersemester 2018 am Kurzprosa-Kurs an der Universität für angewandte Kunst Wien teilnahmen.

Sa 13. 10. Ab 14:00  Die Vaginale 2018 – Der Patriarchalismus ist tot. Konzept: Branko Rallis. Feministische Sichtweisen  in Kunst, Kultur, Musik und Literatur im Festivalformat. In der Tradition der Wiener Arena eine Atmosphäre des anarchistischen Freiraums geschaffen werden. U. a. Theaterperformance, in der Nietzsches «Gott ist tot» in einem feministischem Cover/Remix aufgegriffen wird. Das Festival möchte auch Männer zum feministischen Diskurs ermuntern. Detailprogramm siehe Website.

So 14. 10. 15:00 bis 19:00  Schnupper-Workshop „Theater im öffentlichen Raum“ mit Tom Zabel (Innsbruck). Der Workshop findet indoor und outdoor statt. Teilnahmegebühr: 40 Euro. Anmeldung: robso@chello.at. Anmeldeschluss 8. Oktober. Eine Kooperation mit IG freies Theater.

Mi 17. 10. 19:30  JANDL MIT TOM UND TOBA. Ernst Jandl belebt mit seinen Buchstabenkombinationen Aug und Ohr, Hand und Fuß. Das Trio tom und toba (Tom Zabel, Oswald Kollreider) folgt in seiner außergewöhnlichen Besetzung (Pantomime, Sprecher, Tuba) dem Jandl’schen Sprach- und Gedankenfluss.

Fr 19. 10. 19:30  PROJEKT THEATER / FLEISCHEREI_MOBIL: Flüchtlingsgespräche 21. Experimentelle Theater-Revue, basierend auf Bertolt Brechts «Flüchtlingsgespräche». Verfasst in den frühen 40er Jahren – damals war Brecht selbst auf der Flucht vor Hitler – erscheint der Text heute (wieder) aktuell wie nie! Es wird laut und bunt! Regie: Eva Brenner.

Mo 29. 10. 19:30  WENIGVIEL. Mit wenig viel erreichen. Oder mit viel wenig. Ein maximaler Abend des Minimalismus.
Kürzestpoesie, Lautpoesie, Leisetreten, Noise. Mit: Aufzeichnensysteme, Herbert J. Wimmer, Max Höfler, Sabine Maier, Jörg Piringer. Unterstützt von der Grazer Autorinnen Autorenversammlung.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

Programm Oktober

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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Papenfuß im Perinetkeller!

Do 27. September

Papenfuß im Perinetkeller!
Bert Papenfuß (Foto: Ordu Oğuz)

Florian Neuner, Herausgeber der Literaturzeitschrift «Idiome. Hefte für Neue Prosa», hat sich beim Institut ohne direkte Eigenschaften einen Termin im Perinetkeller reservieren lassen. Er will dort Ende September die Nummer 11 seiner Zeitschrift präsentieren.  Schillerndster Autor des 11er-Heftes: der anarchistische Berliner Anti-Wessi und Kneipenwirt Bert Papenfuß. Neben der Wienerin Liesl Ujvary und der in Vorpommern lebenden Angelika Janz wird auch Papenfuß sich keine Lungenentzündung bei der Lesung im Ex-Aktionisten-Loch holen; so feucht, wie die Feinde des Kellers behaupten, ist er nicht.  Eine möglicherweise nicht folgenlose Grundfeuchtigkeit wird von den Perinetkellerleuten jedoch nicht geleugnet.

Der Berliner Papenfuß und der Wiener Perinetkeller werden auf Anhieb eine symbiotische Beziehung eingehen, die Biografie des DDR-Nestbeschmutzers lässt keinen Zweifel daran.  Seine Publikationsmöglichkeiten waren in der DDR, dem Land der Punk-Phobie und des Gartenzwergekults, sehr eingeschränkt, darum trug er seine Texte oft in Begleitung von Punk- und Rockbands vor. Er gründete Szenenkneipen wie «Torpedokäfer» oder «Rumbalotte», schrieb Bücher wie «Rumbalotte» und entwarf Untergrundzeitungen mit programmatischen Namen wie «Gegner» oder «Sklaven Aufstand».

Der in seiner Rundheit unübertreffbare Begriff Rumbalotte bedarf einer Ausschweifung, im mehrfachen Sinn des Wortes. Die Geschichte geht so. Kommt ein alter Mann zu einem Urologen. Der liest auf dem geschrumpelten Penis seines Patienten mit Erstaunen das Wort Rumbalotte. Gefragt, was das zu bedeuten habe, antwortet der alte Mann: er sei früher Matrose gewesen, und da habe man sich auf dem aufgerichteten Schwanz voller Stolz «Ruhm und Ehre der Baltischen Flotte» tätowieren lassen …

Vielleicht erzählt Bert Papenfuß eine andere Geschichte. Fix ist, dass er im Perinetkeller den Text aus dem Idiome-Heft – «Extrakte der letzten Tage» – liest, zu denen Mareile Fellien «Beweisbilder» zeigt. Auch Papenfuß ist ein Kramer-Preisträger; diese Auszeichnung wird alle zwei Jahre für «widerständige Literatur» vergeben, Namensgeber ist aber nicht der österreichische Exil-Dichter Theodor Kramer, sondern die Berliner Verlegerin Karin Kramer, die zusammen mit ihrem Lebensgefährten Bernd vorlebte, was Unkorrumpierbarkeit bis zum äußersten heißen könnte. Der Verlag der beiden 2014 verstorbenen Kramers publizierte z.B. einen Reprint der 16 Bände der anarchistisch-erkenntniskritischen Zeitschrift «Unter dem Pflaster liegt der Strand».

Moderator des Abends ist Florian Neuner. Der gebürtige Welser pendelt zwischen Wien und Berlin. Er ist Mitglied der Linzer Künstlervereinigung MAERZ und beschäftigt sich gegenwärtig mit kommunistischen und «kommunistischen» Stadtutopien.

Das Gesamtprogramm des Abends:

Angelika Janz spricht über ihre »Fragmenttexte«.

Liesl Ujvary gibt einen Einblick in ihr Projekt »Body & Tech«.

Bert Papenfuß präsentiert »Extrakte der letzten Tage«, zu denen Mareile Fellien »Beweisbilder« zeigt.

Angelika Janz, geb. 1952, lebt in Aschersleben/Vorpommern, zuletzt: Vorwärts mit Rückspiegel (Berlin: edition lesezeichen im Steffen Verlag 2013).

Bert Papenfuß, geb. 1956, lebt in Berlin, zuletzt: Ur-Rumbalotte. Opera Semiseria für Großes Besteck (mit Zeichnungen von Ronald Lippok, Schönebeck/Elbe: Moloko Print 2017)

Liesl Ujvary, geb. 1939, lebt in Wien, zuletzt: Sicher & Gut (Neuausgabe, Wien: Klever 2017)

Eine Kooperation mit der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung und der MAERZ Künstler- und Künstlerinnenvereinigung, Linz

Donnerstag, 27. September
Perinetkeller, 1200, Perinetgasse 1
Beginn 19:30


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).