Februar 2020 im Keller

Sa 8.2. 19:30 *Literett mit Nadia Baha. Ein Mix aus «Lesen und lesen lassen» sowie «Underground», den beiden Kabarett-Programmen der in einem breiten Spektrum produktiven Künstlerin. Dazu Beispiele aus ihrer aktuellen literarischen Textarbeit. Nadia Baha versteht sich als Satirikerin, Literatin, Musikerin, Übersetzerin und Journalistin. Und doch beschreibt das nicht ihre ganze Bandbreite. «Ich organisiere – und menschle«, schließt sie den Bogen. Dem Smartphone hat sie sich – wie bisher wenige Leute – konsequent verweigert, was die Eruption ihrer Ideen, wie wir am Samstag im Keller hören werden, nicht beeinträchtigt. www.nadiabaha.com

Do 13.2. 19:30 «Joseph Roth mit zwei Cellos». Literaturprogramm mit klassischer Musik. Der Maler und Comiczeichner Reinhard Trinkler («Kottan ermittelt», «Der Bankert vom Naschmarkt», «Falco – Die Legende lebt») liest Joseph Roths Novelle «Der Vorzugsschüler» von 1916 über den Primus Anton, der im Leben fast alles richtig anstellt, sich jedoch das Lachen und Lieben versagt. Musikalisch untermalt wird der Abend von den beiden Cellistinnen Livia Klein und Jun Aigner mit klassischen Melodien zwischen Beethoven und Bach.

Fr 14.2. 19:30 Dionysos befiehlt: HABT ACHTL! … und bittet euch zum Fest an seinem angestammten Datum. Die Wiener Malerin Raja Schwahn-Reichmann verfolgt einen Plan, wie er sich für eine angebliche Weinmetropole ziemt: Sie will Wien zu einem neuen Hotspot des Dionysos-Kults machen. Den Perinetkeller verwandelt sie dafür in eine gemalte und inszenierte bukolische Landschaft, die sie mit möglichst entsprechend gewandeten Gästen füllen will. Gold, Rot, Felle, Efeu (der ist auch im Februar grün) heißt die Devise. Wer glaubt, den Kostümerwartungen nicht gerecht werden zu kennen, dem oder der bietet die Malerin im Vorfeld Kostümberatung an (0676 4953133). Ihr Wunsch: «Haltlose Damen mit heiligem Lüstl treffen auf lose Herren mit göttlichem Dürstl». Eintritt: Spenden.

Mi 26.2. 19:30 Film und Katastrophe II – Zukunftsfiktionen. Was sich einst nur in Büchern oder Filmen als Katastrophenimagination ausmalen ließ, hat auf unheimliche Weise Eingang in unsere Alltage gefunden: Während Venedig unter Wasser steht und mehrere Alpenregionen im Schneechaos ersticken, steht auf der anderen Seite der Welt ein ganzer Kontinent in Flammen. Die aktuelle Gegenwartsdiagnose kommt von der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Eva Horn: «Unsere Gegenwart ist die Zukunft, vor der die Umweltbewegung immer gewarnt hat.» Im Zentrum des Abends stehen Zukunftsfiktionen und Richard Fleischers Film «Soylent Green» (1973), der eine Gesellschaft im Jahr 2022 zeigt. Film und Katastrophe wird präsentiert von Daniel Brandlechner und Jenny Legenstein.

Fr 28.2. 19:30 Eine Chance für Linkes und Gedrucktes? Im November 2019 ist mit dem TAGEBUCH erstmals eine neue 60 Seiten starke Zeitschrift für Gesellschaftskritik und linke Debatte im österreichischen Einzelhandel erschienen. «Wenn Print wachsen kann, dann in einzelnen Nischen, die spezifische Bedürfnisse bedienen. Das zeigen auch Beispiele, die uns inhaltlich recht nahe sind und die großen Erfolg haben», sagt Samuel Stuhlpfarrer, der das Heft herausgibt. Das Institut ohne direkte Eigenschaften hat ihn in den Keller eingeladen, wo er die aktuelle Ausgabe des TAGEBUCH vor und zur Diskussion stellt.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

 

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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