Do 11.1. 19:30. Gerhard Jaschkes Nekrothek: Elfriede Gerstl. Der Lyriker und «Freibord»-Herausgeber setzt die Reihe seiner qualitätsvollen Nachrufe auf österreichische, anti-triviale LiteratInnen fort. Gerstl gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grazer Autorenversammlung, die zur Plattform des gesellschaftskritischen Teils der österreichischen Literaturszene wurde. Als einzige Frau im Umkreis der Autoren der Wiener Gruppe und der frühen Aktionisten, die aus Wien vertrieben wurden, verbrachte sie die bewegten 60er Jahre in Berlin.
Mi 17.1. 19:30. Der ausgehungerte Zauberer. Daniil Charms (1905-1942) zählt zu den rätselhaftesten Poeten des 20. Jahrhunderts den letzten Avantgardisten der russischen Moderne. Der Charms-Herausgeber und -Übersetzer Alexander Nitzberg rezitiert seine sonderbarsten Gedichte.
Sa 20.1. 19:30. «du weißt, daß ich wie du ungern briefe schreibe»: Konrad Bayer in Briefen. Einmal mehr eine Premiere im Perineteller. Die konrad bayer gesellschaft präsentiert Briefe, die das Mitglied der avantgardistischen «Wiener Gruppe» an den Schweizer Schriftsteller und Revolutionär Giovanni Blumer schrieb. Einleitend berichtet der Literaturwissenschaftler Klaus Kastberger über diese Korrespondenz und über weiteres Bayer-Material, das kürzlich entdeckt wurde. Es lesen Isabelle Aberegg, Arnold Hofbauer, Helmut Pany, Renate Pittroff, Judith Schöbel und Reinhold Westphal.
Mi 24.1. 19:30. Fast ein Theater: Weiter weiter weiter. Ein zweites Mal haben politisch interessierte KellerbesucherInnen die Gelegenheit, die fiktiven Dialoge zur Oktoberrevolution zu hören, mit denen Michail Schatrow die sowjetische Öffentlichkeit spaltete. Eine szenische Lesung, unterbrochen durch «vandalistische» Zerstörung von Revolutionsliedgut. Mitwirkende: Walter Famler, Peter Friedl, Kathrin Gräble, Andrea Hiller, Rainer Krispel, Rudi Lehner, Traude Lehner, Felix Mautner, Maren Rahmann, Evi Rohrmoser, Martin Tichy.
Do 25.1. 19:30. Heidelinde Wimmer: Eintags-Ausstellung und Film. Die 1967 in Steyr geborene Künstlerin tauchte in Wien in das Grundwerk C.G. Jungs und die psychoanalytische Traumdeutung ein. Davon sind ihre Ölbilder geprägt, die sie im Keller unter dem Titel «Symbole des Individuationsprozesses» präsentiert. Im Rahmen der Vernissage zeigt Heidelinde Wimmer auch ihr psychologisches Filmexperiment «Fiery Spirit».
» Neu » Sa 27.1. 19:30. BJSLAD21JH: Kampf (Werk als Behauptung).
Lesereihe 4 junger südtiroler Autoren, die über ein halbes Jahr hinweg in Südtirol und Wien an wechselnden Orten veranstaltet wird. Für das Thema «Kampf» haben sich die Mitwirkenden – Gerd Sulzenbacher, Louis M. C. Schropp, Daniel Brandlechner und Matthias Vieider – den Perinetkeller ausgesucht; eine Wahl, die auch dem IODE gut gefällt.
Mi 31.1. 19:30. Der Kampf um die Stadt. Künstlerhaus wird zum Haselsteiner-Palast. Ein Tribunal gegen die forcierte Privatisierung der Kunst(-Infrastruktur) am Beispiel der Schenkung des Künstlerhauses an einen der führenden Bauunternehmer Europas. An der von ORF-Redakteurin Irene Suchy moderierten Debatte wirken die ehemalige Künstlerhaus-Programmausschuss-Leiterin Minna Antova, die Künstlerin Ilse Chlan (bekannt durch ihr antinationalistisches Nationalhymnenprojekt) u. v. a. mit.
.
Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).
IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
facebook.com/IODE.Perinetkeller