Programm Oktober 2021

So 10.10. 10:00. «Weiße Türen, weiße Fenster» – Wohnungslose Frauen schaffen sich Raum. Renate A., Jana W. und Carmen P. sind die Protagonistinnen von in diesem Jahr entstandenen Kurzfilmen. Die drei eint ihr selbstbewusstes, klares Auftreten, mit dem sie ihre Erfahrungen teilen. Alle drei wissen, was Wohnungslosigkeit bedeutet: Renate hatte ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt im Prater, wo sie als Tagelöhnerin arbeitete und sich in der Nacht einen geschützten, aber nicht einsamen Schlafplatz suchen musste. Jana weiß von der Erfahrung zu erzählen, die viele Frauen machen, denen eine eigene Wohnung fehlt – sie gehen eine Beziehung mit einem Mann an, der ihnen Unterkunft bieten kann, daraus resultiert ein starkes, oft gewaltbesetztes Macht-Ungleichgewicht. Carmen kennt die Einrichtungen, die die Stadt Obdachlosen bietet. Ihr Ausweg aus dem psychischen Stress, der sich daraus ergibt, keinen eigenen Platz zu haben, war immer schon die Kreativität.
Die Idee, mit den drei Frauen Filme zu machen, stammt von Regina Amer. Nach ihrer eigenen Erfahrung mit Wohnungslosigkeit hat sie sich dem Netzwerk HOPE (Homeless in Europe) angeschlossen. Sie und die Filmschaffenden Gabriela Markovic, Victor Kössl und Lisbeth Kovačič entwickelten gemeinsam mit den Protagonistinnen die Filme. Dazu gibt es die Möglichkeit, bei einem Brunch mit Musik am Gaußplatz mit Renate, Jana und Carmen ins Gespräch zu kommen oder beim Speakers Corner über das Thema Wohnungslose Frauen teilzunehmen.
Ab 10:00 Filmprogramm im Perinetkeller mit Renate, Jana, Carmen. Ab 10:00 Parallelprogramm am Gaußplatz: Brunch mit Straßenmusik.
Eintritt: Freie Spende
Der Reinerlös der Veranstaltung kommt den wohnungslosen Frauen zugute.


Sa 16.10. 19:30. «And always die Liebe im Knopfloch meines Mantels». Die Berliner Writers Damen Maria A. Druckenthaner und Felicitas Jacobs spinnen ein Netz von Lyrik und Geschichten aus dem Berliner Stadtleben, ziehen fiktionale und dokumentarische Fäden zwischen alltäglichen Überraschungen und Liebesglück, Lauschangriffen in der S-Bahn, Verfolgungsjagden und bizarren Partys. Erzählen vom Drama der kleinen Dinge und der Komödie der Sehnsucht. Felicitas Jacobs, Rheinländerin, seit 1975 in Berlin. Kam nie mehr von dort weg. Theaterpädagogin, Regisseurin, ständig Schreibende, geboren in der 50ern, artig in den 60ern, frech in den 70ern, mutig in den 80ern, familiär in den 90ern – und wieder von vorne. Liebhaberin der kleinen Form und Schreiberin von Alltagsgeschichten aus der großen Stadt, zum laut und leise Lesen. Maria A. Druckenthaner, gebürtige Österreicherin, lebt seit 1986 in ihrer Wahlheimat Berlin. Schreibend zuhause in der Dichtung und im Sprachexperiment seit den frühen 80ern. In dieser Zeit auch die ersten Veröffentlichungen und Kollaborationen mit Musikernnen und Künstlernnen. Nach einer literarischen Schaffenspause dichtend wieder zurück mit dem Projekt Writers Damen.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

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