Lange Nacht des Herzbluts

Einladung zur

Langen Nacht des Herzbluts

Sonntag, 20. November, 19 Uhr
Perinetkeller
1200 Wien Perinetgasse1
Achtung: Eingang hinter dem Baugerüst

Sind kardiologische Neuigkeiten zu berichten? Doch! Der Perinetlkeller, ehemaliges Atelier der Wiener Aktionisten, wird zur linken Herzkammer erklärt. Hier tragen die Menschen ihr Herz nicht mehr auf dem rechten Fleck. Zwei künstlerische Positionen gegen die Herzlosigkeit der Verhältnisse verschmelzen in der langen Nacht des Herzblutes zu einer wie bodenständig gewachsenen Kongruenz. Die Protagonisten dieser einander überlappenden Haltungen sind Klaus Tschabitzer und Robert Sommer beziehungweise deren Cliquen, auch Mischpochen genannt.

Der Schwimmer, ein von Klaus Tschabitzer vor 21Jahren gegründetes Bandprojekt, hat im vergangenen Jahr die Vinylplatte
«A Heaz» veröffentlicht. Die musikalischen Stationen des steirischen Margaretners klingen wie Himmlherzpointner: Tangoboys, Scheffenbichler, Salon Loisitschek und Hirschfiisch (gottlob existiert letzteres noch). Ein Konzert für alle, die den fulminanten Schwimmer-Auftritt am Volksstimmefest versäumt haben.

Über den Umweg des Journalismus kommt Robert Sommer, Mitbegründer des Augustin, Wiederbeleber des Perinetkellers und 15 Jahre lang Programmgestalter des Aktionsradius Wien, zur Literatur. Sein Buch ist weltbekannt in der ganzen Mischpoche: «Ich komme aus der Herzgegend und meine Muttersprache ist das Herzklopfen.» Sein aktuelles Engagement ist auf das Projekt «Kematen, Eine österreichische Tageszeitung» fokussiert. Kematen steht nicht für einen der Orte dieses Namens, sondern ist eine Metapher für Österreich. Dennoch werden Abordnungen aus den verschiedenen Kematen erwartet.

Die Schauspielerin Anne Bennent liest ausgewählte Kapitel aus den Buch, dessen Autor der Kunstform des fröhlichen Plaglats frönt – wenn er sie nicht überhaupt selber erfunden hat. Christian Schreibmüller beweist die Rap-Tauglichkeit einzelner Passagen. Wolfgang Koch, Spezialist für Avantgarde-Angelegenheiten, kommentiert das 830 Seiten umfassenden Oevre.

Ein Kurzvideo zur Zeitung Kematen wird erstmals präsentiert. Darstellerin: Maren Rahmann, Kamera: Marlene Rahmann, Sound: Klaus Tschabitzer; Idee: Robert Sommer.

„Der Literarische Zeitvertreib“ Nr. 20 – „Wie Deutschland die WM in Katar ganz knapp nicht gewonnen hat“ wird von Szabolcz Kiss und Victor Halb vorgestellt. Die Blattmacher: „Wir lieben Fußball. Das Herz blutet uns dabei, wie da jetzt in Katar die
besten der besten Fußballer gegeneinander antreten, in diesem abgrundtiefen Sumpf aus Menschenverachtung und Korruption. Drum haben wir dieses Heft gemacht.

Ein detailierteres Programm mit allen seinen Mitwirkenden ist demnächst der Homepage zu entnehmen.