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Erste Texte und jüngste Worte. Akt 2: Liesl Ujvary und Bodo Hell.
1. Dezember 2017 @ 19:30
Ulrike Tauss für Biennale West – Sprachspiel. Verein für Literatur und Kunst.
Liesl Ujvary und Bodo Hell. Lesung°Video°Dialog
Liesl Ujvary (*1939 in Bratislava, Slowakei) studierte in Wien und Zürich Slawistik, althebräische Literatur und Kunstgeschichte und promovierte 1968 in Zürich mit einer Arbeit über den Roman „Julio Jurenito“ von Ilja Ehrenburg. Die Schriftstellerin und Künstlerin lebt seit 1971 in Wien. Ihr umfangreiches Werk ist experimentellen sprachkritischen Verfahren verpflichtet, das von Prosatexten über Gedichtbände bis hin zu multimedialen Arbeiten, Hörspielen und fotografischen Artefakten reicht. Sie erhielt diverse Preise (Literaturpreis der Stadt Wien) und Stipendien.
Publikationen (Auswahl): Kontrollierte Spiele – 7 Artefakte, Sonderzahl Verlag, Wien 2002; Alphaversionen, Sonderzahl Verlag, Wien 2006; CD Trautonium Jetztzeit, Sonderzahl Verlag, Wien 2008; Das Wort Ich, Klever Verlag, Wien 2011; DVD Liesl Ujvary 11 Videos, Klever Verlag, Wien 2012; Ein Schattenprogramm, Mitter Verlag, Wels 2013; Flugschrift Nr. 9, hrsg. von Dieter Sperl, Wien 2014; Sicher & Gut 1978, Neuauflage Klever Verlag, Wien 2017.
Bodo Hell (*1943 in Salzburg) studierte am Salzburger Mozarteum Orgel, an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien Film und Fernsehen sowie an der Universität Wien Philosophie, Germanistik, Geschichte). Der Dichter, Essayist und Künstler lebt in Wien und im Sommer als Senn auf einer Dachstein-Alm. Sein vielseitiges Werk ist avantgardistischen Methoden verpflichtet und umfasst neben Texten auch Fotografien, Filme, Hörspiele, Musikalben und Theaterstücke. Ausgezeichnet wurde es mit zahlreichen Preisen, die jüngsten sind der Heimrad-Bäcker-Preis und der Christine-Lavant-Preis (2017).
Publikationen (Auswahl): Vom Umarmen/vom Einflüstern, Tonspur 35 (mit Friederike Mayröcker), Wien-Berlin 2010 (Hörspiel); Tisenjoch, Aufstieg zur Fundstelle, eine akustische Rekapitulation (mit Martin Leitner/Ton und Angélica Castelló/Musik) 54’46“ min, in 5.1 surround, ORF 2016 (Hörspiel); feminin/masculin Szenenfolge für 5 SprecherInnen, Musik: Periklis Liakakis, Regie: Ernst M. Binder, Materialienheft: dramagraz 2014 (Theater); Nothelfer. Literaturverlag Droschl; Essay 60. Droschlverlag, Graz 2010; Ritus und Rita. Essay 69. Droschlverlag, Graz 2017.
Erste Texte und jüngste Worte – Eine Reihe in 4 Akten
Die Konzeption der Lesereihe „Erste Texte und jüngste Worte in vier Akten“ nimmt ihren jeweiligen Ausgangspunkt bei den ersten Texten und Arbeiten der genannten Autorinnen und Autoren, die als vielfach vergriffene Veröffentlichungen mitunter auch Geltung als grundlegende und richtungsweisende Schriften erlangten. Kontrastierend dazu kann die Präsentation der jüngsten Arbeiten der Autorinnen und Autoren und Auszüge aus weiteren meisterhaften Werken des jeweiligen Oeuvres den künstlerischen Spannungsbogen und die je eigenen Entwicklung poetischer Atmosphären konturieren. Im Dialog mit der Partnerin/dem Partner können schließlich die Bedingungen jener poetologischen Sichtweisen reflektiert werden, die im Laufe der Zeit der schriftstellerischen Biographie dazu führten, die Gestalt des Werkes maßgeblich zu bestimmen. Fernab eines thematischen Zuschnitts soll die Rede darüber eine größtmöglich freie bleiben, geschuldet dem Feld der experimentellen Prosa, der experimentellen Lyrik und multimedialer Kunstwerke.
Zu diesem Zweck scheint der Perinet-Keller, scheint das Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ein Ort zu sein, der dem genannten Anliegen einen gebührenden Raum bietet – obwohl die Geschichte des Ortes eine widersprüchliche bleibt. Einst als Raum von den Wiener Aktionisten genutzt, dient das weitgehend erhalten gebliebene Kellergewölbe seit etwa einem Jahr als Veranstaltungsort für Kunst und Literatur, organisiert von einem losen Kollektiv rund um Robert Sommer mit weitgehend offenem Charakter. Mit dem Fokus auf die Anfänge künstlerischen Schaffens lässt sich mit diesem Ort der Avantgarde auch folgende Frage stellen: „Was bleibt?“
gefördert durch: und
Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).