Dezember 2017 im Keller – Vorsicht! Warm anziehen!

Fr 1.12. 19:30. Erste Texte und jüngste Worte. Akt 2: Liesl Ujvary und Bodo Hell. Die Konzeption dieser vom Verein «Sprachspiel. Biennale West» initiierten Lesereihe nimmt ihren jeweiligen Ausgangspunkt bei den frühen und zum Teil vergriffenen Texten der Genannten: wie richtungsweisend waren sie? Ujvarys umfangreiches Werk, ein Laboratorium experimenteller sprachkritischer Verfahren, reicht von Prosatexten über Gedichtbände bis hin zu multimedialen Arbeiten, Hörspielen und fotografischen Artefakten. Der Dichter, Essayist und Künstler Bodo Hell lebt in Wien und im Sommer als Senn auf einer Dachstein-Alm. Sein vielseitiges Werk ist avantgardistischen Methoden verpflichtet und umfasst neben Texten auch Fotografien, Filme, Hörspiele, Musikalben und Theaterstücke.

Mi 6.12. 19:30. Einmal die Ohren kämmen, bitte! Der Futurist Wladimir Majakowski. In seinem Werk bündelt der Lyriker alle wesentlichen Impulse der russischen Moderne. Und ausgerechnet dieses Programm wird nachträglich auf Stalins Befehl im Sinne des Sozialistischen Realismus mutwillig umgedeutet! Die Übersetzungen von Alexander Nitzberg legen den radikalen Avantgardisten frei. Im Zentrum des Abends stehen die frühen sprachartistischen Experimente Majakowskis, kulminierend im Poem «Wölkchen in Hosen». Es ist erst der dritte Auftritt des aus Moskau stammenden Dichters und Majakowski-Übersetzers Alexander Nitzberg in der Perinetgasse 1 – und trotzdem haftet dem Zusammenhang Majakowski / Nitzberg / Perinetkeller schon etwas Legendäres an.

Do 7.12. 19:30. Freiheit, Fortschritt, Marmeladebrot. Duo Wolf & Licht und Ernst Lugmayr. Musik und Literatur im Keller. Musik vom Duo „Wolf & Licht“, Wolf Ratz & Stefan Lichtenegger. Stefan Lichtenegger: aka das Licht. Wolf Ratz ist ein in Bilbao geborener Sänger, Songwriter, Poet und Übersetzer spanischer Literatur. Der Schriftsetzer und Hausmeistersohn Ernst Lugmayr erzählt Episoden aus seiner Jugend im Grieskirchner «Glasscherbenviertel» in den 60er Jahren.

Sa 23.12. 19:30. 15 Jahre Slow Forward. So nennt sich die von Franz Sramek 2002 ins Leben gerufene Straßentheater- und Performance-Gruppe, die heute die schnellste Einsatzgruppe der Entschleunigungsbewegung ist. Die für ein jeweiliges Projekt benötigten Mitwirkenden sind aus einem Personentopf gefischt, der gegenwärtig aus etwa 40 Dramaturgie-Begabten besteht, DilettantInnen im ursprünglich positiven Sinn des Wortes. Kein halböffentlicher oder öffentlicher Raum ist vor ihrem provozierenden Kult der Langsamkeit sicher. Dabei geht es immer auch um das Recht auf Faulheit (ohne Lohnabzug!). Filmdokus, Live-Acts, Kellertanz.


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

IODE . Perinetkeller . Perinetgasse 1, 1200 Wien . www.perinetkeller.at
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