
Mai 2021
VERFALLSLABOR – FINISSAGE
SA., 29. MAI, 19.30 UHR Der Verfall von seiner schönsten Seite. Ein Sonnenaufgang in Echtzeit. Livemusik. Kaltes Buffet. (Anmeldung erforderlich; s. u.) Seit Mitte März betreibt Halbs Mini-Museum im Perinetkeller die "Dependance Verfallslabor". In zahlreichen Videos konnte man der Installation beim Wachsen und verschiedensten integrierten Materialien beim Verfallen zuschauen. Die erste Woche: Der Verfall beginnt: Die zweite Woche: Der Verfall ging weiter: Die dritte Woche: Im Verfallslabor spielte es (fast) alle Stückeln ... Und immer noch mehr Tagesvideos: Tag 22:…
Erfahren Sie mehr »Juni 2021
Film-Matinee: Kaurismäki «Das Leben der Boheme»
Hartnäckig hält sich das fremdenverkehrsfördernde Gerücht, es gäbe kein geeigneteres Habitat für die Boheme als die Wiener Literaturcafés der Zwischenkriegszeit. Dagegen suggerieren Filme des finnischen Regisseurs, nirgendwo sei die Szene der sich potenziell zu Boden saufenden liebenswürdigen Verrückten dichter als knapp unterm Nordpol. Kaurismäki hat freilich als Vorlage für seinen Film einen Roman des frühen französischen Underground-Dichters Henri Murger gewählt, der wiederum behauptet: «Die Boheme gibt es nur in Paris, sie ist nirgendwo sonst überhaupt möglich». Auftakt der Veranstaltungsserie «Ist…
Erfahren Sie mehr »Die Doppleranarchie. Fotos von Lisl Ponger
Die Fotokünstlerin aus Wien war von jenen Räumen magnetisch angezogen, die die vom 1968er-Tauwetter geprägten AvantgardistInnen aus den Genres Literatur, Musik, Theater und bildende Kunst besetzten, um die autoritäre Gesellschaft unentwegt zu testen: Wie hältst du es mit der Freiheit der Kunst? Viele der «AnstandserregerInnen», deren SW-Porträts an der Wand hängen, verweigerten die Zuordnung zur Boheme – aber das war auch nicht das Kriterium. Einige der Porträtierten standen naturgemäß in einem Naheverhältnis zum Perinetkeller, der ja ebenfalls ein «Kind» der…
Erfahren Sie mehr »Revolutionskonjunktivismus 1. Teil
Stell dir vor, du bist Revolutionär*in, aber es ist gerade nicht Revolution! Eine Belagerung der Festung Unmöglichkeit. E. Philonesia (Land-, Berg- und Stromfriedensbrecherin: Der radikale Diskurs des Werdenden. Barbara Eder (Autorin von AlienNation): Das Uneingeholte der iranischen Revolution. Pan Papillon (Anarcho-Konjunktivist, unbeliebt): Die tausendjährige Eiche, die revolutionäre Libido und andere unverschämte Biologismen in Jule Bombons Revolutionsphilosophie.
Erfahren Sie mehr »Revolutionskonjunktivismus 2. Teil
Jule Bombon: Die Möglichkeiten und der Automat. Roman über Konjunktivismus und den Mechano Sapiens. Konjunktivismus ist eine Umgangsform der Revolutionär*in mit der Abwesenheit von Revolution. Und: Die Elite versteht nicht, dass das Wesen des Lebens gerade darin besteht, nicht erschaffen worden und daher frei zu sein, zu nichts und niemandem zu dienen.
Erfahren Sie mehr »Revolutionskonjunktivismus 3. Teil
Jule Bombon: Der Mögliche und die Automatin. Zweiter Versuch über Konjunktivismus und den Mechano Sapiens. Der Postulat Wirklich umliest dich, Paul Desanex klaviert dich durch den Abend, du revoltierst und philosophierst gegen die Maschinwerdung der Dada-Künstlerin Baronesse Elsa von Freytag-Loringhoven. Gibt es etwa nach dem Revolutionskonjunktivismus auch noch den Sexualkonjunktivismus? Und lauert nicht die Maschinwerdung hinter dem ewigen Leben?
Erfahren Sie mehr »Juli 2021
Friederike Mayröcker, 1924 bis 2021
«Lieber Hermes Phettberg (…) Ich trage wie Sie einen Fischgrätmantel, Sie tragen wie ich einen Fischgrätmantel, ich trage wie Sie einen Plastiksack, Sie tragen wie ich einen Plastiksack, ich trage wie Sie lange Haare, die sich am Hinterkopf teilen und vice versa (..) lieber Hermes Phettberg, bitte machen Sie mir nicht alles nach = vielleicht sind Sie mein ready-made.» Hauchfein, hauchdünn, jedenfalls einzigartig war der Humor von Friederike Mayröcker, die am 4. Juni im Alter von 96 Jahren starb. «Die…
Erfahren Sie mehr »Eine Nachbestattung für den Mutigsten
Rudolf Schwarzkogler als Modell, 1962. Wir danken dem Fotografen Wilfried Klanjsek-Bratke für die Genehmigung der Wiedergabe. Foto: © mumok — Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien Vor einem halbem Jahrzehnt wurde der Perinetkeller, das in den 1960er-Jahren für Aufsehen sorgende freie Atelier der Wiener Aktionisten, der Subkultur der Hauptstadt zurückerstattet. Rasch bildete sich eine aus Künstlerinnen und Kulturvermittelnden bestehende NutzerInnengruppe, die unter dem Titel «Institut ohne direkte Eigenschaften» (IODE) Ende Juni 2016 ein abenteuerliches Erbe antrat. Eine spontane Spende von…
Erfahren Sie mehr »BRUS DAY 21 – Tag der Kunst im öffentlichen Raum.
Di 6.7. Schon der Brus Day 2020 war ein gelungener Event der Kunstausübenden Österreichs. Am Abend danach traf man sich zum Abfeiern und Berichten im Perinetkeller. Der heurige Brus Day steht nicht nur unter dem Eindruck der Repressionen und Berufsverbote für die Kunst-Szene anlässlich der Covid 19-Pandemie, sondern auch der gleichzeitig geschürten Ausspielung der Kunstschaffenden gegeneinander. An jedem 6. Juli sind Künstler und Künstlerinnen jedes Genres zur Mitwirkung eingeladen. Zur Wahl des Datums: am 6. Juli 1965 absolvierte der Aktivist…
Erfahren Sie mehr »Joe Berger im Club 2
Wo sind die guten Sitten hin? Damals, als der ORF seinen Öffentlichkeitsauftrag ernst nahm und in unzensurierter Echtzeit nächtens einen Club 2 über die Bildschirme flimmern ließ, wurde noch ohne Redezeitbeschränkung diskutiert. Manchmal erhitzte er die Gemüter der Stadt. Der legendäre Club mit Nina Hagen war einer davon, die Debatte zum Thema «gute Sitten» mit der klirrendsten und brausendsten Verkörperung des Wiener Undergrounds, Joe Berger, ein anderer. Im Perinetkeller die ganze Länge! Prädikat: sehenswert!!!
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