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Marija. Theaterdiskurs über eine Revolution.
27. Oktober 2017 @ 19:30
Performance Projekt der FLEISCHEREI_mobil zum 100-jährigem Jubiläum der Russischen Revolution nach dem Stück von Isaak Bábel
Premiere! Auftakt: „Socialism Street Academy“, 18:00 – 19:00, Gaußplatz
Regie/Raum: Eva Brenner (A/USA), Technik/Licht: Richard Bruzek (A), Regieassistenz: Thomas Perle (D, RO), Kostüme: Markus Kuscher (A), Performance: Michaela Adelberger (D), Rremi Brandner (A), Constance Hyrohs (A), Kari Rakkola (FIN), Sybille Starkbaum (A), Musik: Martina Cizek (A), Produktionsleitung: Andrea Munninger (A), Assistenz: Safet Murati (KOS), Ljubica Kovacevic (BA)
Das Projekt – Wie könnte eine gelungene Revolution heute aussehen? Aus Anlass des 100. Jubiläums der Russischen Revolution präsentiert das Kollektiv der FLEISCHEREI_mobil das zweiteilige Performance-Projekt MARIJA, ein theatrales Experiment zwischen Performance und Diskurs, Theater und Revolution – im kürzlich eröffneten Perinetkeller im 20. Gemeindebezirk, dem ehemaligen Atelier der Wiener Aktionisten und im Brick-5. Mit prophetischer Weitsicht schildert Bábel wie Revolutionen das Gefüge der alten Welt ins Chaos stürzen und neue Klassen den Plan betreten. Die Attraktion des Stücks, das im bürgerkriegsgeschüttelten Petrograd spielt: die Revolutionärin Marija tritt niemals auf, ihre Familie erlebt den unaufhaltsamen Abstieg, Kriegsgewinnler bereichern sich und die neue Klasse – das Proletariat – schwelgt pathetisch im Siegesrausch und weiß mit ihrer Macht noch wenig anzufangen.
Der AktionistInnen-Keller liefert den provokanten Rahmen für eine kollektive Befragung zwischen AkteurInnen und Publikum. Sind gelungene Revolutionen heute möglich – und wie könnten sie aussehen?
Den Auftakt bildet die „Socialism Street Academy“ über Geschichte, Entwicklung und Bedeutung der Russischen Revolution unter Leitung von Eva Brenner und geladenen Gästen – TheoretikerInnen, AktivistInnen, Revolutionskundige –, die jeweils zwischen 18 und 19 Uhr auf dem Gaußplatz tagt.
Isaak Bábel wurde 1894 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Odessa geboren. Nach seinem Studium in Kiew zog er nach Petrograd, wo er Maxim Gorki kennenlernte und begann Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Weltberühmt wurde er durch seine Erzählzyklen »Die Reiterarmee« und »Geschichten aus Odessa«, in denen er die Realität des Ersten Weltkrieges, sowie des darauffolgenden russischen Bürgerkrieges ungeschönt schildert. Aufgrund seiner kritischen Haltung gegenüber des sowjetischen Regimes fiel er der stalinistischen Säuberung zum Opfer und wurde 1940 hingerichtet.
Eintritt: Freie Spende (€ 10.–/15.-)
Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).