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«du weißt, daß ich wie du ungern briefe schreibe»: Konrad Bayer in Briefen.
20. Januar 2018 @ 19:30
Die konrad bayer gesellschaft hat sich seit Jahren darum verdient gemacht, Konrad Bayers Werk in Lesungen, Theaterpräsentationen, Konzerten und Ausstellungen lebendig zu erhalten. Sie präsentiertan diesem Abend kürzlich aufgetauchte Briefe von Konrad Bayer an den Schweizer Schriftsteller und Aktivisten Giovanni Blumer, die aus dessen Nachlass der Gesellschaft überlassen wurden. Giovanni Blumer (1938 –2007) schrieb eines der ersten Bücher über die chinesische Kulturrevolution und ist vor allem als politischer Aktivist bei den Hausbesetzungen in Zürich Anfang der 70er Jahre und als einer der ersten Streetworker der Schweiz bekannt.
Eingeleitet wird der Abend durch einen Vortrag von Klaus Kastberger, der sich intensiv mit dem Werk Konrad Bayers beschäftigt und immer wieder zu ihm und zur Wiener Gruppe publiziert. In seinem Vortrag „Konrad Bayer: Gesehen in neuen Materialien“ nimmt er Bezug auf kürzlich veröffentlichtes Material aus dem Vorlass von Gerhard Rühm und auf die heute Abend erstmals öffentlich gezeigten Briefe.
Nach dem Vortrag dieser Briefe, die aus dem letzten Lebensjahr datieren, werden Auszüge aus Werken des Dichters gelesen, die in der gleichen Zeit entstanden sind. Ergänzt wird diese Lesung durch Texte anderer Schriftsteller, mit denen sich Konrad Bayer in seinen letzten Jahren intensiv beschäftigt hat.
Begleitend zur Veranstaltung werden die Briefe Konrad Bayers und weitere Dokumente aus dem Nachlass von Giovanni Blumer ausgestellt.
Klaus Kastberger
promovierte 1991 mit einer Arbeit über Friederike Mayröcker, von 1996 bis 2015 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Literaturarchivs der österreichischen Nationalbibliothek. Er habilitierte sich 2003 und übernahm 2015 eine Professur für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Graz. Sein Forschungsschwerpunkt ist die österreichische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.
konrad-bayer-gesellschaft (kbg)
seit ihrer Gründung Anfang der 80er Jahren ist es das Hauptanliegen der konrad-bayer-gesellschaft, das bis vor kurzem in Wien wenig rezipierte Werk Konrad Bayers einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Sie präsentierte in mehrstündigen Performances und Theaterinstallationen die beiden Romane „der sechste sinn“ und „der kopf des vitus bering“ in Hagenberg/NÖ und Wien einem breiteren Publikum.
Es wurden über 50 Lesungen, Ausstellungen und Konzerte zu Konrad Bayer, u.a. im MUMOK/Wien, Musikhaus Doblinger/Wien, Schloss Hagenberg/NÖ, Café Korb/Wien, Buch im Beisl/Wien, Nitsch Museum/Mistelbach, Burg Groppenstein/Obervellach und Cabaret Voltaire/Zürich veranstaltet. Jedes Jahr am Todestag besuchen die Mitglieder das Grab des Dichters auf dem Hernalser Friedhof und veranstalten dort eine Spontanlesung aus seinem Werk. Darüber hinaus unternimmt die kbg Recherchen und sammelt Dokumente über den Dichter, die sie in ihrem Archiv verwahrt.
Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).