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Szenische Lesung: Die Möglichkeit und der Automat – über Revolutionskonjunktivismus und den Mechano Sapiens.
14. März 2020 @ 19:30
Jule Bombon, alias Mensch, Phenotyp: anti-Autor-itär, Blutgruppe: A-Kreis, liest aus neuem Roman. Artemisian, alias Heilkraut, Phenotyp: tale`n-Tiert entschädigt das Publikum mit Piano und Perkussion.
In dieser phantastisch-realistischen Erzählung schlüpft die Zuhöhrer*in in die Rolle einer dadaistisch-surrealistischen Künstler*in, die Handlung erzählt sich über die entstehenden Bilder. Schauplatz ist die Südostukraine 1921, wo eine anarchistische Selbstverwaltung von Bäuer*innen und Arbeiter*innen (Machno-Bewegung) Jahre lang gegen alle damaligen Weltmächte bestehen konnte. Eine Frage erschüttert die Revolutionär*innen: Wie viele Kompromisse soll man eingehen für den guten Zweck, für die Revolution. Gar keine, meint etwa die Revolutionskonjunktivistin. Die Hauptfigur flieht mit Nestor Machno vor den Bolschewiki nach Paris, ins Milieu der russischen und spanischen Anarchist*innen. Hier, wo Straßen elektrisch beleuchtet und Zugtickets am Automaten gekauft werden, stellt sich eine alte Frage in neuem Gewand: Was ist der Unterschied zwischen Mensch und Maschine? Ist es die absolute, vom Zweck unabhängige Existenz? Nochmal: Wie viele Kompromisse soll man eingehen, zum Zwecke der Revolution?
Der Roman erscheint demnächst bei wirklich, dem Postulag für Wirklichkeitsrekonstruktion. www.wirklich.space