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Robert Newald, Photographie und Philosophie
4. April 2019 @ 19:30 - 21:30
Robert Newald ist einer der profiliertesten Portrait-, Presse- und Kunstphotographen Österreichs. Dreimal gewann er APA-Preise für Photojournalismus. Im Perinetkeller entpuppt er sich, vor projizierten ausgewählten Photos, als immer noch leidenschaftlicher Gelehrter in Sachen intervenierender Photokunst.
Aus einem Text von Gabrielle Schultz, veröffentlicht im Magazin FAQ, Issue 31:
Wer Robert Newald noch niemals in einer Arbeitssituation erlebt hat, wird sich nur schwer vorstellen können, dass dieser doch eher stattliche Fotograf in gewissem Sinne traumwandlerisch arbeitet. Der US-amerikanische Kameramann Haskell Wexler, der unter anderem The Thomas Crown Affair mit Steve McQueen fotografiert hat, sagte nach einem langen Interview: „Ich habe Sie nicht gespürt. Haben Sie mich fotografiert?“ Während des Gesprächs in der intimen Atmosphäre eines Hotelzimmers hatte Newald mehr als 50 Aufnahmen mit seiner Leica M von Wexler gemacht. Die Reaktion der Filmschaffenden sagt alles über Newalds Arbeitsweise aus: Er mischt sich nicht ein, er entzieht sich jeglicher Aufmerksamkeit. Er macht sich scheinbar unsichtbar, um aus der respektvollen Distanz einen unverstellten Blick ins Geschehen oder auf die Menschen zu werfen. Seine Arbeiten werden von Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Magazinen („Der Standard“, „Wiener Zeitung“, „Die Zeit“, etc.) und in Büchern veröffentlicht. „Jedes meiner Bilder hat einen klaren Standpunkt“, sagt Newald, „ich übernehme im Moment der Aufnahme Verantwortung und setze klare Grenzen. Das kann im Extremfall auch bedeuten, dass ich ein Foto nicht mache.“
Mit dieser Veranstaltung startet eine mehrteilige Newald-Personale.
Nächster Termin: 8. Mai, Newald dokumentiert Aktivitäten des rechten Randes.