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Gerhard Jaschkes Nekrothek, die Erste: Erinnerung an Hermann Schürrer.

22. September 2017 @ 19:30

Gerhard Jaschke, der 1949 in Wien geborene Schriftsteller und Lehrender in Sachen Literaturgeschichte, ist der literarische Anwalt der österreichischen Außenseiter-Dichter, ohne die die österreichische Literatur aufgeräumt wie die heimische Kulturlandschaft erschiene – aufgeschlossen durch markierte Wege und fotogen durch sensationelle Rest-Wildnisse voller pädagogischer Schautafeln. Mit einem dieser Outsider, Hermann Schürrer, hatte Jaschke 1976 die literarische Zeitschrift FREIBORD gegründet (seit dem Tod Schürrers 1986 ist Jaschke der Alleinverantwortliche dieses Mediums). Gerhard Jaschke, den wir bereits einmal als Gast des Perinetkellers genießen durften, hat speziell für diese räumliche Hinterlassenschaft der 60er-Jahre-Avantgarde eine Veranstaltungsreihe entwickelt, die er NEKROTHEK nennt: eine Serie von «Nachrufen» auf Dichter und Dichterinnen, deren Alltag sich durch ein Verschwinden der herkömmlichen Grenzen zwischen Kunst und Leben auszeichnete. Es liegt auf der Hand, dass Jaschke mit einer Hommage an Hermann Schürrer startet, von dem Robert Menasse treffend sagte: «Als Hermann Schürrer am 29. November 1986 starb, war das zu seinen Lebzeiten erfolgreichste Werk des Dichters abgeschlossen: sein Leben.» Es war ein Leben der ständigen Insurbordination, ein Leben der Skandale, auch ein Leben voller Triumphe aus antiautoritärer Sicht, etwa der Ausschluss aus allen österreichischen Hochschulen oder dutzende Lokalverbote. Zeitlebens häuften sich aber auch die Bewunderer seiner Werke, von denen hier zwei stellvertretend erwähnt werden sollen: «Europa: Die Toten haben nichts zu lachen» (Carl Hanser Verlag) oder «Der letzte Yankeedoodle vor dem Untergang der Vereinigten Staaten (Freibord Sonderreihe). Die NEKROTHEK wird fortgesetzt am 13. Oktober und 24. November mit Abenden zu Josef Enengl, dem Lyriker aus dem Hausruckviertel (gestorben 1993) und zu Joe Berger, dem Wiener Szeneliteraten (gestorben 1991).


Der Perinetkeller ist das ehemalige Atelier der Wiener Aktionisten und wird seit Juni 2016 vom Institut ohne direkte Eigenschaften (IODE) ohne Subventionen betrieben. Spenden sind erwünscht. Kein Konsumzwang. Getränke gegen Spenden. Wir raten dringend, ein persönliches Glaserl mitzubringen – andernfalls droht der Plastikbecher. Klo am Platz (ca. 100 m).

Details

Datum:
22. September 2017
Zeit:
19:30
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Perinetkeller
Perinetgasse 1
Wien, 1200 Österreich
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